Café Anaconda – queerfeministisches Kollektiv

Selbstverständnis

Das Anaconda ist ein Raum, der von einem queerfeministischen Kollektiv selbstorganisiert und von allen Besucher_innen mitgestaltet wird. Als Queerfeminist_innen stellen wir Zweigeschlechtlichkeit infrage. Nach unserer Überzeugung sind Geschlechter sozial konstruiert und nicht „natürlich“ Frauen oder Männer.

Das Anaconda ist ein Schutzraum.
Menschen, die einer männlichen Norm nicht entsprechen – beispielsweise Frauen, Trans- und Interpersonen – machen oft die Erfahrung, sich sowohl in öffentlichen als auch in privaten Räumen nicht selbstverständlich, uneingeschränkt und selbstbestimmt bewegen zu können. Innerhalb der Uni als patriarchal strukturiertem Raum will das Anaconda daher Schutz bieten vor Alltagssexismen und gesellschaftlicher Diskriminierung beispielsweise aufgrund von Geschlecht, Sexualität, Körper. Ein solcher Schutzraum muss von allen, die ihn nutzen, aktiv hergestellt und bewahrt werden. Daher werden Diskriminierungen anderer – egal, ob sie anwesend sind oder nicht – nicht akzeptiert. Unser Anspruch ist, dass du dich hier sicher und wohlfühlen kannst und so sein kannst, wie du bist oder sein möchtest. Durch rücksichtsvolles und wertschätzendes Verhalten tragen wir alle, die diesen Raum nutzen und selbst auch Teil der kritikwürdigen Verhältnisse sind, dazu bei.

Das Anaconda ist ein Wohlfühlraum.
Dies kann sehr Unterschiedliches heißen: Ein leckeres Getränk genießen, plaudern, lesen, ausruhen, sich über Diskriminierung aufregen, Freund_innen treffen, stricken, lernen, diskutieren, mit Feminismus auseinandersetzen, solidarisch sein, nicht-kämpfen müssen, träumen,…
Das Anaconda ist auch ein Café, es besteht aber kein Konsumzwang. Wir bemühen uns, ausschließlich Produkte aus fairem Handel und/oder biologischem Anbau anzubieten. Grundsätzlich ist unser Getränke- und gelegentliches Kuchenangebot vegan, Heißgetränke kannst du aber auch mit Kuhmilch erhalten. Die Preise orientieren sich an den Ausgaben und bringen uns keinen Gewinn ein. Fair gehandelten Kaffee und Tee, Menstruationstassen, Infomaterial, etc. gibt es auch zum Einkaufspreis. Außerdem stehen eine kleine Bibliothek, feministische Zeitschriften und ein PC-Arbeitsplatz zur Verfügung. Unsere Bücher und DVDs sind auch ausleihbar. Kinder sind herzlich willkommen, für sie gibt es eine Spielzeugkiste. Wir haben ein Tausch- und Schenkregal und bieten die Möglichkeit, Kunst auszustellen.

Das Anaconda ist ein widerständiger Raum.
Im Jahr 1985 wurde das Anaconda als Pausenraum von einem Frauenkollektiv erstritten. Inzwischen verstehen wir uns nicht länger als Frauen-, sondern als queerfeministisches Kollektiv und nehmen uns mit dem Anaconda damals wie heute einen eigenen Ort in der Uni. Wir setzen patriarchalen Strukturen einen Raum entgegen, der eigenen Regeln folgt. Hier wird Anti-Sexismus und queerfeministischer Widerstand praktisch umgesetzt und sichtbar gemacht. Dabei ist der Raum – wie die Studierendenschaft – immer im Wandel und somit davon geprägt, wer ihn gerade nutzt und gestaltet. So finden im Anaconda mit unterschiedlicher Regelmäßigkeit auch Workshops, Beratungen sowie kulturelle und politische Veranstaltungen zu feministischen Themen statt. Einzelne dieser Veranstaltungen öffnen wir für alle Geschlechter, um Zugänge zu feministischen Perspektiven, Auseinandersetzungen und Praktiken zu ermöglichen. Wenn du eine Veranstaltung im Anaconda organisieren möchtest, sprich uns gerne an.

Wer ist eingeladen?
Eingeladen sind – mit der Ausnahme von Cis-Männern1 – alle Personen, die sich mit einem queerfeministischen Freiraum identifizieren und dort wohl fühlen. Das können zum Beispiel Frauen, Lesben, Trans- oder Inter-Personen, Queers, etc. sein. Ob das Anaconda für dich der richtige Raum ist, entscheidest du letztlich selbst. Wir erwarten aber von allen, die Einladungspolitik zu berücksichtigen. Das heißt auch, die geschlechtliche Identität oder geschlechtliche Verortung anderer unabhängig von ihrer äußeren Erscheinung zu respektieren.

1 Cis-Männer sind Personen, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde und die sich heute diesem auch zugehörig fühlen.

Öffnungszeiten (bis zum 03.04.2023)
Opening hours (until 03.04.)

Während der Semesterferien ist das Anaconda ausschließlich mittwochs von 10-14 Uhr als  Empowerment Café für BIPoCs + Migras geöffnet.

Every Wednesday from 10am – 2pm you can come by to chat, chill, or drink Çay. During this time, the Anaconda Café is open exclusively for BIPoC and Migra. We are looking forward to seeing you!
BIPoC = Black, Indigenous, People of Color
Migra = people with a migratory background

Raum U2-155 (zwischen U- und V-Zahn)

Kontakt:
E-Mail:
KEINSPAM.anaconda(at)asta-bielefeld.de
(KEINSPAM. entfernen und @ einfügen)

Post:
Café Anaconda
c/o AStA Uni Bielefeld
Universitätsstr. 25
33615 Bielefeld