Abtreibung revisited.
Podiumsdiskussion zur aktuellen Lage bei Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland.
Schwangerschaftsabbrüche werden in Deutschland kontrovers diskutiert und durch die Paragraphen 218 und 219 im Strafgesetzbuch reglementiert und kriminalisiert. Betroffene durchlaufen einen langwierigen und zum Teil belastenden Prozess, um einen Abbruch durchführen zu lassen. Ärzt*innen, die Abbrüche vornehmen, werden nach §219a angezeigt, angeklagt und verurteilt. Abtreibungsgegner*innen sprechen schwangeren Personen die körperliche Selbstbestimmung ab und reproduzieren Mythen sowie Vorurteile rund um das Thema. Wer im Internet zum Thema Schwangerschaftsabbrüche sucht, gerät schnell auf unseriöse Websiten, die Schwangerschaftsabbrüche mit dem Holocaust gleichsetzen. Im Medizinstudium sind Schwangerschaftsabbrüche nur selten im Curriculum verankert.
Diese und andere Themen stehen im Mittelpunkt der öffentlichen Podiumsdiskussion, die im Rahmen von „Ach so ist das – Veranstaltungsreihe zur sexuellen Gesundheit und Selbstbestimmung, Körper und Liebe“ veranstaltet wird.
Die Podiumsdiskussion soll einen Raum öffnen in dem Akteur*innen zu Wort kommen, die sich in unterschiedlicher Weise mit dem Thema befassen. Es sollen jeweilige Sichtweisen aufgezeigt werden: Wie Aktivist*innen für körperliche Selbstbestimmung, Berater*innen aus der pro familia, Ärzt*innen und Medizinstudierende auf das Thema blicken und die aktuelle Situation kritisch hinterfragen. Die Akteur*innen werden ins Gespräch kommen, sich möglicherweise widersprechen und Perspektiven für mehr körperliche Selbstbestimmung entwickeln.
Titel: Abtreibung revisited.
Podiumsdiskussion zur aktuellen Lage bei Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland
Zeit: Dienstag, 28. Mai 2019, 19:00 – 21:00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) mit Infostand der teilnehmenden Organisationen
Ort: Historischer Saal, Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, 33607 Bielefeld
Der Eintritt ist frei
Auf dem Podium sitzen:
Dr. Anja vom Orde (Ärztin und Schwangerschaftskonfliktberaterin von pro familia)
Johanna Winter (Medical Students for Choice)
Natascha Nicklaus (Frauen*ärztin und nach §219a angeklagt)
Emma Schulz (What the Fuck?! Bündnis Berlin)
Moderation: Malin Houben (Soziologin, forscht zu Schwangerschaftsabbrüchen)