Am Montag, den 13.12.2021, ging ein Rundschreiben von Dr. Fritz-Hoffmann unter anderem
auch gezielt an uns als AStA ein. Bisher sahen wir uns nicht als genug in die vorausgehenden Konflikte zwischen dem Dozierenden der Fakultät Soziologie und seinen Studierenden, in Vertretung ihrer Fachschaften, involviert, um uns initiativ zu äußern. Das jüngste Vorgehen von Dr. Fritz-Hoffmann sehen wir allerdings derartig kritisch, dass wir es nicht unkommentiert lassen wollen.
Bereits am 24.11.2021 veröffentlichte Dr. Fritz-Hoffmann im E-Mailarchiv der
Lehrveranstaltung 300203 „Einführung in die qualitativen Methoden II“ eine Nachricht an die Teilnehmer*innen der Vorlesung, in der er den Studierenden „ganz dringend“ davon „abrät“ sich zukünftig an die Fachschaften zu wenden, sollten sie Beschwerden bzgl. seiner
Lehrveranstaltung haben. Als wäre das nicht genug, droht er damit „juristische Schritte“ gegen Fachschaftsvertreter*innen einzuleiten, sollte der AStA oder andere öffentliche Stellen ihn nochmal mit bereits angesprochenen Problematiken behelligen. Diese Mail ist öffentlich zugänglich.
Nicht mal einen Monat später erreichte uns nun zusätzlich das zu Beginn erwähnte
Rundschreiben, in dem Dr. Fritz-Hoffmann nochmal deutlich schärfer im Ton wird. Darin
kündigt er an ein eigenes Beschwerdesystem für seine Veranstaltungen aufbauen zu wollen. Daran ist erstmal nichts auszusetzen. Dass er aber gleichzeitig regelrecht untersagen will, dass Studierende sich an ihre rechtmäßige Anlaufstelle in Form der Fachschaften wenden, wenn sie Probleme haben, ist skandalös. Geht es nach dem Dozierenden, so will er sich in Zukunft selbst aussuchen an welche Stelle er sich wendet, wenn ein*e Studierende*r ein Problem mit ihm hat. Auch in dieser Mail droht er mit der Einleitung „juristischer Schritte“ und betont dabei, wie genau er Fachschaftsvertreter*innen bei der Ausübung ihrer Aufgaben im Auge hätte, um Einzelpersonen juristisch angehen zu können. Hier hinzuzufügen ist, dass er viele Klarnamen nennt. Einerseits zieht er damit Leute in die Sache mit rein, die fast unbeteiligt sind/waren, andererseits stellt er Personen so halb öffentlich innerhalb des Verteilers an den Pranger. Beides ist problematisch.
Offenbar hat Dr. Fritz-Hoffmann den Blick für die hierarchische Situation zwischen
Dozierenden und Studierenden in diesem Konflikt verloren und reflektiert seine
Machtposition nicht, was wir als äußerst kritisch bewerten.
Wir als AStA möchten an dieser Stelle betonen, dass wir uns nicht gegen andere
Studierendenvertreter*innen ausspielen lassen und ganz sicher nicht nach dem Geschmack und Wohlbefinden von Dozierenden beratend tätig werden! Unsere Aufgabe ist, genau wie die der Fachschaften, die Interessen der Studierenden zu vertreten und nicht eine angenehme Option für einen Dozierenden darzustellen, wenn er mit der Arbeit der zuständigen Fachschaft unzufrieden ist.
Die Eskalation von Dr. Fritz-Hoffmann finden wir nicht nur unangebracht und unverständlich, sie macht auch sein „Bedauern“ über die Situation in unseren Augen unglaubwürdig.
Wir wollen alle Studierenden dazu ermutigen weiterhin die Beratungen und Hilfsangebote
aller Stellen ihrer studentischen Vertretung in Anspruch zu nehmen, wenn sie diese benötigen und solidarisieren uns mit den Fachschaften.